Der rote Stern
Gelesen von Friedrich
Alexander Aleksandrovich Bogdanov
Der kommunistische Schriftsteller Bogdanow (damals Mitglied des Zentralkomitees der Bolschewiki) nutzt die Form des utopischen Romans, um bereits zehn Jahre vor der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution das Modell einer sozialistischen Gesellschaft zu entwerfen. Zu diesem Zweck verlegt er die Handlung auf den Mars (den auch symbolisch "roten" Stern), wo der Sozialismus bereits als gesellschaftliches System existiert.
Die Handlung ist spannend und abwechslungsreich. Die wichtigsten Bereiche des gesellschaftlichen Lebens – Industrie, Wissenschaft, Bildung, Medizin, Kultur – werden dabei mit erstaunlich reellen Bezügen zu den irdischen Verhältnissen dargestellt.
Dieses Werk reiht sich eindrucksvoll in die Tradition der russischen (später auch der sowjetischen) mystischen und wissenschaftlich-phantastischen Literatur ein, die bereits bei Gogol ihren Ursprung hat.
(Zusammenfassung von Friedrich) (6 hr 7 min)
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Bewertungen
Yessy
Eine phantasievolle Reise zum ersten kommunistischen Planeten, und das schon 1907 geschrieben. Die dortige Gesellschaft wird beschrieben und man findet erstaunlich viele Parallelen zur heutigen Zeit: Antrieb durch Radioaktivität, Elektrifizierung statt fossiler Energiequellen, die Angleichung der Geschlechter, (wobei es hier tatsächlich nur um beide Geschlechter geht), Sterbehilfe, Kinderlager zur Erziehung bzw. Schulung. Interessant auch die totale Einbeziehung der Kinder in die Welt der Erwachsenen und die Aufhebung der Trennung in verschiedene Klassenstufen bei der Erziehung, stattdessen die kollegiale Hilfe der Kleineren durch ältere Schüler, also durchaus wünschenswerte Dinge neben mancher utopisch anmutenden Vorstellung von der kommunistischen Zukunft. Fast schon lustig die Namen der Hauptfiguren: Menni, Letta, Sterni, Netti, Nella, Enno… und wenn Friedrich dann auch noch von Demonschtrationen spricht, kann man sich ein Grinsen nicht verkneifen. Leider ist das Buch nicht besonders gut gelesen von Friedrich.